20. Dezember 2023
So, ein paar Tage hat 2023 noch, das 36. Jahr der arche medica. Bis dahin wütet noch die übliche Hektik, die sich trotz sachgemäßer Nutzung des Kalenders doch immer wieder nicht vermeiden lässt, oder? Wie sonst erklärt es sich, dass selbst am verkaufsoffenen dritten Advent Schlange gestanden wird? Also wenn Du auch noch nicht „alles beisammen“ hast, bist Du in guter Gesellschaft.
Wenn wir ehrlich sind, machen wir uns diesen Druck doch auch wegen unserer eigenen Erwartungen. Alles soll perfekt sein – das perfekte Festessen, die perfekten Geschenke, die perfekte Dekoration.
Die Sehnsucht nach einer idyllischen Weihnacht kann uns in einen endlosen Strudel von Vorbereitungen und Erwartungen verfangen und vom eigentlichen Gedanken der Festtage entfernen.
Vielleicht hilft ein bisschen Erwartungs-Management. Vielleicht ist am Ende die ganze Perfektion gar nicht so wichtig? Vielleicht reicht es auch, wenn es einfach schön und gemütlich ist?
Forrest Gump hätte bestimmt gesagt: „Weihnachten ist wie die Heilpraktiker-Prüfung: Solange Du bestehst, ist der Rest nicht so wichtig“. Von unseren Prüflingen in diesem Jahr hat sich jedenfalls niemand wegen zwei, drei oder acht Fehlern gegrämt.
Also: Setze Dich nicht unnötig unter Druck. Aus gutem Grund ist es Alt-Berliner Tradition, dass es am Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat gibt. Schon Generationen vor uns hatten Weihnachtsstress und pragmatische Lösungen dafür.
Trotz der vorweihnachtlichen Hektik schauen wir zum letzten Schultag ein bisschen zurück und nach vorn. Soviel Zeit muss sein.
Der zum Glück milde Winteranfang 2023 hat uns zwar mit höheren Kosten konfrontiert, aber das Energieproblem ist vorläufig bewältigt. Bereits im Sommer konntet ihr durch Vertrags-Hopping zumindest die Strompreise wieder in die Nähe des Niveaus vor der Krise rücken.
Auch die Inflation scheint vorerst im Griff – im Gegensatz zu England, wo eine Tafel Schokolade mittlerweile stolze 1,75 Euro kostet.
Diese Herausforderungen verblassen jedoch im Vergleich zu den Geschehnissen nur zwei Länder weiter und neuerdings im Nahen Osten. Dies erinnert uns daran, wie relativ unsere Alltagssorgen sind. Vielleicht sollten wir uns auch deshalb erlauben, den Weihnachts-Perfektionismus ein wenig zu entschleunigen. Die vierte Sorte Plätzchen kann auch einfach mal hinten runterfallen – wir haben es doch gut genug, können dankbar sein.
Weihnachten ist nicht nur eine Zeit der Geschenke und Feierlichkeiten, sondern – oder vor allem? – auch eine Gelegenheit, innezuhalten und zu schauen, wofür wir dankbar sein können. Dankbarkeit ist das größte Geschenk, das Du Dir machen kannst.
Weihnachten ist die Zeit, für die Menschen in Deinem Leben, Familie und Freunde dankbar zu sein. Weihnachten ist auch die Zeit, Dich selbst zu schätzen und dankbar für Deine Kraft, Resilienz und Liebe zu sein.
Dankbarkeit ist wie ein funkelndes Band, das die Festtage noch strahlender macht. Probier’s einfach mal aus. Wir machen den Anfang:
Wir sind dankbar für die tollen Bestehensquoten unserer Heilpraktiker:innen in diesem Jahr.
Das liegt natürlich in erster Linie an den Schüler:innen und nicht nur unserem Unterricht.
Auch die niemals leichten Prüfungen waren seitens des Gesundheitsamtes sagen wir mal „nicht außerordentlich bösartig“ ausgestaltet. Diesen wichtigen Job haben wir – und Ihr – in diesem Jahr wirklich gut erledigt und dürfen zufrieden und dankbar sein.
An den Tag der Naturheilkunde am ersten Juli – der übrigens in Zukunft „Tag der offenen Tür“ heißen wird – denken wir auch gerne und dankbar zurück.
Die tolle Stimmung übertrug sich auch auf den Marathon-Livestream, in dem sich über den ganzen Tag stets mehr als 50 Neugierige tummelten.
Das werden wir im nächsten Jahr vor allem für alle, die persönlich zu uns kommen noch schöner machen, mit längeren Pausen und mehr Möglichkeiten, sich abseits der Vorträge kennenzulernen und bei uns umzusehen.
Doch ein Jahresrückblick braucht auch den Blick aufs große Ganze.
Es ist schon komisch, wenn man bedenkt, dass 2023 das erste Jahr ohne Masken, Lockdowns und Einschränkungen war. Das ist für die Schule bedeutsamer als es klingt, denn auch das, was Ihr von uns als Schule erwartet, hat sich verändert. Wir alle sind in der Post-Covid-Ära angekommen und haben mussten noch mehr „mit der Zeit gehen“ als beim Krisenmanagement in den Jahren zuvor.
Genauso wie Ihr mussten auch wir erst einmal einordnen, wie sich „Unterricht“ und „Lernen“ im Zuge von ZOOM gewandelt haben.
Gar nicht so einfach.
Eines aber steht fest: Die Möglichkeit, dass Du Dir beim großen Heilpraktiker zu fast jedem Termin aussuchen kannst, ob Du in die Schule kommst oder online dabei bist, kommt wahnsinnig gut an. Das werden wir am Januar mit der Öffnung der Parallelklassen noch besser machen.
Auch ohne Lockdown streamen wir in einigen Monaten nach wie vor um die 200 Stunden Unterricht in nunmehr alle Welt. Mit der neuen Ernährungsberater-Ausbildung, die erstmals ausschließlich online angeboten wird, erkunden wir aber auch ganz neue Wege.
Außerdem hat die Systemik endlich ihre eigene Ausbildung bekommen und erfreut sich großen Interesses. Auch dafür sind wir dankbar.
Das größte Gefühl von Dankbarkeit aber bekommen wir von Dir, unseren Dozent:innen und unserem Team.
Ihr gebt dieser Schule die Bedeutung, den Wert, den Namen, den sie in 36 Jahren gewonnen hat. Ihr erzählt von uns, macht Euch aus allen Ecken der Stadt auf den Weg zu uns, lernt mit uns und wir von Euch. Ihr applaudiert, mosert, lacht und bringt Euer Leben, das Leben selbst mit in diese Schule. Ohne Euch gäbe es keine arche medica.
Wir sind dankbar für Deine und Eure Treue und das Vertrauen in uns. Diese Dankbarkeit ist in allem, was wir tun.
In diesem Geiste danken wir allen Dozentinnen und Dozenten und unserem Office-Team ganz herzlich für die gute, tapfere und nicht immer einfache Arbeit in diesem Jahr.
Das haben wir auch auf unserer Weihnachtsfeier vor einigen Tagen getan. Es ist an sich schon ein Ding der Unmöglichkeit, fast 40 Personen an einem Termin zu versammeln. Obwohl auch in diesem Dezember die Grippe neben Lebkuchen und Eierlikör ihr saisonales Comeback hat, haben wir mit rund 30 Leuten fast bis Mitternacht gefeiert, geplaudert, getratscht und gewichtelt.
Nun wird es Zeit, den Schlüssel umzudrehen und aus Schülerinnen und Schülern, Dozentinnen und Dozenten werden einfach Menschen, die Ferien haben und Weihnachten feiern.
Wir blicken mit Dir nach vorn in ein neues 2024. Mit neuer Hoffnung, neuer Energie und in der Gewissheit, immer wieder vereint und bedacht das Beste aus dem zu machen, was da kommen mag. Hab nette Menschen um Dich, bleibe gesund (Du lernst ja bei uns, wie es geht) und verliere nicht Deine Dankbarkeit aus den Augen.
Fröhliche Weihnachten wünscht Dir Deine
arche medica
Ralf Barenbrügge & Isabelle Guillou