22. Dezember 2022
Das Weihnachtsfest ist nur eher Stunden als Tage entfernt und eine flirrende Spannung liegt in der Luft.
„Habe ich alles besorgt? Habe ich etwas vergessen? Habe ich was für Tante Carla?“. Diese Spannung mischt sich mit den Tagen langsam mit der Vorfreude auf das große Fest und die ersehnte Ruhe zwischen den Jahren.
Der letzte Unterricht ist vorbei, die Klassen leer und das Besinnlichkeits-Level steigt. Zeit für ein bisschen Rückschau. Ein weiteres Jahr ist um – in jedem Fall weniger turbulent als die Jahre zuvor, aber lange nicht langweilig.
„Irgendwie unnötig“ ist die aktuelle Grippewelle, die wirklich noch massiver ist als im letzten Jahr und vor allem Kinder und Jugendliche betrifft, die wie bei Corona dann auch die Erwachsenen mitnehmen. So wird allerorten geschnaubt und das Bedürfnis nach Ruhe noch größer, was dann auch wieder gut zum Jahresende passt.
Abseits von grippalen Infekten blicken wir als Schule voraus in die Post-Covid-Ära. Unser Corona-Blog brauchte ewig keine Updates mehr, die Prüfungen 2022 haben wieder stattgefunden, wir sehen (mit wenigen Ausnahmen) keine Masken mehr in der Schule. Die Dinge laufen wieder normal. Und dann doch nicht.
Hatten wir uns damals während der Lockdowns noch gefragt, wie wir mit den Folgen geschlossener Geschäfte und zu Hause bleibender Mitarbeiter:innen zurechtkommen würden, so geht es längst (und wieder) um Dinge, mit denen niemand gerechnet hat.
Erneut stehen wir alle zusammen, diesmal als Europa. Ob wir Geld spenden oder Energie sparen, am Ende geht es wie bei Corona um den Sieg der Vernunft und das gemessene Abwägen der Unbekannten.
Wir führen uns immer wieder vor Augen, dass eine kühlere Wohnung, heftige Heizkosten und höhere Preise im Supermarkt dennoch harmlose Opfer sind, gemessen an dem, was gerade anderswo erlebt werden muss. Wir wünschen uns vom neuen Jahr, dass der Frieden wiederhergestellt werden wird. Alles andere bekommen wir dann hin.
2022 hat auch gezeigt, wie stark die Home-Office-Revolution Raum gegriffen hat. Noch im März arbeiteten mehr als die Hälfte der Deutschen von zu Hause aus, 70% wünschen sich perspektivisch mehr Home Office. Damit hat sich Arbeit für viele von uns nach hundert (oder mehr?) Jahren fundamental verändert und stellt die Weichen für eine neue Arbeitswelt, die uns als Menschen vielleicht noch besser entgegenkommt – wenn wir es richtig machen.
Im Sommer sind wir mit dem 9-Euro-Ticket durch die Stadt gefahren und auch in der nahen Zukunft wird der ÖPNV preiswerter, möglicherweise ja langfristig. Eine gute Entwicklung, die es für viele doch irgendwie selbstverständlicher gemacht hat, Bus und Bahn zu nutzen. Viele haben in diesem Jahr die BVG neu für sich entdeckt und festgestellt, dass es doch sehr praktisch sein kann, keine Parkplätze suchen zu müssen.
Diese neue Kultur hat auch unsere Schule erreicht. Wir haben uns immer schon dafür stark gemacht, die flexibelste Ausbildung überhaupt maßzuschneidern. Viele von Euch sagen uns, dass die tägliche Wahl, zur Schule zu kommen oder beim Stream dabei zu sein, ein großes Plus unserer Ausbildung ist. Damit ist der Online-Unterricht als Institution endgültig vom Thema Corona gelöst.
Darum arbeiten wir momentan auch daran, „Online“ noch besser zu integrieren und weiter zu verbessern, um Deine Unterrichtserfahrung noch besser zu machen und die räumliche Distanz weiter aufzulösen. Du darfst gespannt sein.
Auch Isabelles Lernraum ist 2022 an den Start gegangen und brachte neben vielen Verbesserungen auch den lange ersehnten Messenger. Wir sind froh, dass wir mit unserer Plattform wieder auf dem neuesten Stand der Technik sind. Das war auch wirklich eine Menge Arbeit, auf die wir stolz sein können. Stolz waren wir auch über die 35 Gäste zu unserer Weihnachtsfeier – und das waren bei weitem nicht alle.
Mit Platzwechsel-Wichteln, Gänsebraten, Wein und guter Stimmung konnten wir endlich wieder (so gut wie alle) zusammen ein Jahr feiern, in dem wir uns wieder voll und ganz auf unsere Dozentinnen und Dozenten, die Moderatorinnen und Moderatoren und das ganze Team verlassen konnten.
Unser schönes Fest drückt nur einen Teil der Dankbarkeit aus, die wir für unsere gesamte Besatzung empfinden.
Wir sind immer wieder so glücklich darüber, wie gut die Dinge funktionieren und alle diesen tollen Unterricht abliefern, der Menschen wie Dir den Spaß und das Wachstum bringen, das wir alle uns wünschen.
Nun wird es Zeit, den Schlüssel umzudrehen und ein paar Tage Pause zu machen. Unter uns gesagt, ist eine Woche Weihnachtsferien auch eigentlich viel zu kurz…
Wir bemühen uns umso mehr, das Beste aus der Zeit zu machen.
Auch Du hast das Jahr über viel gelernt, wiederholt und gepaukt. Leg die Bücher beiseite, lass die Moodle-App geschlossen und das Jahr hinter Dir – es kommt eh gleich ein neues.
Wir wünschen Dir, allen anderen Schülerinnen und Schülern, unseren wunderbaren Dozent:innen, Moderator:innen, unserem fleißig-tapferen (und derzeit auch schniefenden) Office-Team ein wunderbares und unvergessliches Weihnachtsfest, ein paar ruhige und erholsame Tage zwischen den Jahren und ein fulminantes neues 2023!
Herzlich von Bord der arche medica
Ralf Barenbrügge & Isabelle Guillou