Das war 2020 an der arche medica

23. Dezember 2020 Schlagwörter: ,

2020 ist bald vorbei – endlich. Wir machen die Schotten dicht und lassen die arche medica ein paar Tage auf Reede. Doch vorher haben wir noch unseren Rückblick auf ein bewegtes Jahr für Dich!

Eigentlich ging alles ganz prima los: 2020 war bei uns das “Jahr der Psyche”. Die Anmeldungen für den Heilpraktiker Psychotherapie brummten, wir hatten die Ausbildung gerade mit der ressourcenorientierten Psychotherapie neu aufgestellt. Die gefragte Traumatherapie wurde um PTBS und Hypnotherapie erweitert und grundlegend reformiert.

Dann ging das mit China los, im Februar mit Italien. “Die Armen” dachten wir zuerst, doch das alles schien erst einmal fern wie ein anderer Planet – für etwa drei Wochen. Dann war da dieser Freitagnachmittag im März: Ab Montag sind alle Schulen zu schließen. In weniger als 60 Stunden.

“Noch bevor es cool war”, kauften wir am gleichen Abend bei Saturn in der Schlossstraße unsere drei HD-Webcams, ohne zu ahnen, dass sie zwei Wochen später mehr als das Dreifache kosten würden. Ab Montagmorgen saß unsere IT in Person von Jürgen und unserem Marketingkopf Andi in der Schule zwischen Rechnern und Kabeln. Gegen 17 Uhr waren wir streamingfähig, bis 21:30 Uhr wurde noch ein Einführungsvideo für alle Dozenten aufgezeichnet und versendet.

So waren wir Dienstag früh online. Natürlich mit diversen eher lustigen als schlimmen Pannen und etwas Eingewöhnung auf Eurer Seite hievten wir die arche medica in die neue Zeit, getragen von unseren engagierten und bereiten Dozenten. Andi fing schon bald an, zu unken: “Wenn wir wieder aufmachen dürfen… Bist Du Dir sicher, dass alle wiederkommen wollen? Vielleicht finden ja viele das online auch ganz cool”?

So wurden unsere online-Ausbildungen HPonline und HPPonline für den “HP Psych” geboren, die im September erstmals mit starteten und bald erneut beginnen.

Inzwischen liegen vergangene Vorlesungen säuberlich geordnet in einer Mediathek, in der jeder Schüler seinen Unterricht auch noch einmal “netflixen” kann. Wer es nicht zur Schule schafft, kann parallel im Livestream dabei sein. Endlich ist die Schule, wo Du willst.

Anfang Juni dann wurde der erste Infoabend zum Ganzheiitlichen Ernährungsberater ohne Live-Publikum gestreamt.

Nachdem wir im Mai wieder öffnen durften, stellten wir den Unterricht auf den etwas sperrigen Begriff “Hybrid” um, bei dem Schüler gleichzeitig in der Klasse, aber auch im Livestream unterrichtet werden. Dabei haben wir eine besonders innovative Lösung konzipiert:

Unsere Moderatoren. Anstatt, dass sich Dozenten mit Mäusen, Chats und Fenstern befassen müssen, betreut eine zweite, geschulte Person am PC die online-Community, bringt als Stellvertreter der “Onliner” Fragen vor und betreut die Chats. Bis heute ist unser Stab an Moderierenden auf satte fünf angewachsen, die über einhundert Stunden im Monat für Euch im Unterricht sitzen.

So konnte bis zu den Sommerferien jeder kommen, der wollte und zu Hause bleiben, wer wollte. Im August stieß dann die lang ersehnte Verstärkung in Gestalt von Nicole zu uns und half uns, den Alltag an Deck zu bewältigen.

Der Herbst nahte und mit ihm Befürchtungen einer zweiten Welle. Für Viele absurd, bis die Zahlen stiegen und stiegen. Wir hatten uns mit Co2-Ampeln und HEPA-Filtern gewappnet, diesmal auf alles vorbereitet. Nach den Herbstferien wird die Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Um die Situation für alle zu erleichtern, werden weitere Präsenzkurse gestreamt. Doch auch das sollte nur einen guten Monat halten.

Am 13.12. war es soweit: Ein weiterer Shutdown durchkreuzt Pläne für Weihnachten und ändert jedermanns Alltag. Zusätzliche Kurse werden gestreamt, beispielsweise die Coaching-Ausbildung. Die Planungen für 2021 sind in vollem Gange – auch zwischen den Jahren.

So ist das Leben 2020. Dauernde Veränderungen und Überraschungen werden zur Normalität, selbstverständlich Geglaubtes steht in Frage. Trotzdem soll man eine Krise nicht mit einer Katastrophe verwechseln. Haben wir das Beste daraus gemacht? Ich finde schon. Am Ende dieses Jahres haben wir sogar Schüler, die wir ohne die momentane Situation nie gehabt hätten und blicken zuversichtlich in die Zukunft.

Dafür bedanken wir uns heute bei unserem wunderbaren Mitarbeiter- und Dozententeam. Ihr habt Euch nicht kleinkriegen lassen und immer zu Euren Schülern und der arche medica gehalten. Dafür sind wir jedem einzelnen von Euch sehr dankbar.

Nicht minder danken wir unseren Schülern, die in dieser Zeit zu uns gehalten haben, Kompromisse eingegangen sind und uns den ein oder anderen Patzer verziehen haben.

Ihr alle seid es, die diese Schule tragen – auch wirtschaftlich.

Lasst uns zusammen hoffnungsvoll ins neue Jahr blicken. Der Shutdown wird ja – so unangenehm er auf vielen Ebenen ist – letztlich nützen. Wie lange er tatsächlich nötig sein wird, müssen wir alle erst sehen. Wir persönlich haben noch niemanden getroffen, der meint, dass am 10. Schluss sei. Aber wir werden sehen und sind bereit.

Wir wünschen uns, dass es Dich und Deine Familie nicht hart erwischt hat. Homeschooling, Kurzarbeit, Home Office und ja, hier und da auch Entlassungen gehen aufs Gemüt. Doch uns bleiben genug Mittel, um uns gegen Einsamkeit und Trübsal zu wehren. Wir glauben, dass jeder, der es auch nur versucht, dieser Tage bemerkt, dass er gebraucht wird, dass er andere vermisst, dass er zu jemandem gehört. Würden wir jetzt keine Entbehrung fühlen, erst dann wären wir wirklich einsam.

Hab’ ein schönes Fest, einen erholsamen, stillen Jahreswechsel und sei Dir sicher: 2021 wird wieder besser.

Herzlich,

Isabelle & Ralf

PS: Wir sind zwischen den Jahren per E-Mail und telefonisch erreichbar und gehen am 04. Januar 2020 wieder an Deck.